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Flavie Audis gläserne Objekte scheint all die gute

Energie zu durchfließen, an der es der Welt oftmals fehlt.

Jeder Lichtstrahl bringt ihre oszillierenden Farben und

Transparenzen zum Tanzen. Die Formen sind organisch,

unstet – und verkörpern dennoch eine elementare Ruhe.

Gegensätze gehen in den „Fluid Rocks“ ein graziles

Wechselspiel ein. Die Ambivalenz, die der Titel der

Werkserie ebenso widerspiegelt wie die Skulpturen

selbst, stellt für Audi keinen Zustand der Zerrissenheit

dar. Sie beschreibt ihn als konstruktive Spannung,

den kreativen Prozess, in dem ihre Objekte entstehen,

als einen Balanceakt zwischen Zufall und präziser

Inszenierung, Künstlichkeit und Natürlichkeit, uralten

Handwerkstechniken und neusten Technologien.

Glas ist für die französisch­libanesische Künstlerin, die

in London arbeitet, ein Medium, das zwischen Welten

vermittelt. Die Faszination für den Werkstoff hat sie von

der Architektur zur freien Kunst gebracht. Seither lässt sie

sich in alchemistischer Manier von ihm leiten.

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